Der erzgebirgische Kurort Bad Schlema hat eine besondere „Steh-auf“-Erfolgsgeschichte! 

Die kleine erzgebirgische Stadt Schlema, seit 1998 Bad Schlema und im Verbund ein Teil der Stadt Aue, hat eine faszinierende Geschichte, die stark von den natürlichen Gegebenheiten der Region und historischen Ereignissen geprägt ist. Die Geschichte von Bad Schlema reicht von der Heilquellen-Entdeckung im 16. Jahrhundert über das traditionelle Kurbad im 19. Jahrhundert und die Nachkriegszerstörung durch Uranabbau bis hin zur heutigen modernen Kur- und Gesundheitsstadt.

Aus dem Jahr 1393 gibt es die Erste schriftliche Erwähnung Oberschlemas. Aus der Zeit um 1400 stammen Zeugnisse, dass ein sogenanntes Klösterlein angelegt wurde. Melchior Lotter war im 15. Jahrhundert ein bedeutender Buchdrucker und brachte 1517 Luthers 95 Thesen als Plakatdruck heraus. Bereits im 16. Jahrhundert gab es in Schlema erste Hinweise auf die heilende Wirkung von Wasser, das stark eisen- und schwefelhaltig war. Diese natürlichen Quellen wurden von den Bewohnern genutzt, um verschiedene Leiden zu lindern.

Diese Bilder sind vom gleichen Standpunkt, dem Hammerberg, in Richtung Schneeberg gemacht worden und zeigen das Radiumbad Oberschlema in der Blüte, nach dem Ortsabbruch und den zeitnahen Blick:

Links: Radiumbad Oberschlema, 1935 Rechts: Deformationsgebiet Schlema, um 1970

Bad Schlema 2019

Der entscheidende Schritt hin zum Kurbad erfolgte im Jahr 1909, als zufällig Radium in den Schlemaer Quellen entdeckt wurde. Das radioaktive Radon galt damals als äußerst heilkräftig. Schlema entwickelte sich schnell zu einem der bedeutendsten Radon-Heilbäder Deutschlands. In den 1920er und 1930er Jahren erlebte der Kurort seine Blütezeit. Viele Menschen besuchten die Bäder, um sich von Krankheiten wie Rheuma und Hautleiden zu erholen. Große Badeanlagen, Hotels und Kurhäuser wurden gebaut, und der Ort wurde als „Radiumbad Schlema“ bekannt.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs veränderte sich die Region grundlegend. In Schlema begann ein intensiver Uranbergbau unter der Leitung der sowjetischen Wismut AG. Der Uranabbau, der für das Atomwaffenprogramm der Sowjetunion wichtig war, führte zu massiven Eingriffen in die Natur. Die Landschaft wurde stark zerstört, und an einen Kurbetrieb war nicht mehr zu denken. Von massiven Umweltschäden und Umwälzungen war die Region geprägt, da der Uranbergbau in der damaligen DDR Vorrang hatte. Uranabbau in Schlema unterlag strenger Geheimhaltung. Die Region war teilweise abgeschottet, und Informationen über die tatsächlichen Gesundheits- und Umweltrisiken wurden der Bevölkerung vorenthalten.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands endete der Uranbergbau in Schlema. Die Wismut AG stellte ihre Aktivitäten ein, und der Bergbau wurde 1990 endgültig beendet. Dies ermöglichte es der Stadt, sich auf ihre Wurzeln als Kurort zurückzubesinnen. Der damalige Bürgermeister Siegfried Baumann (Jahrgang 1943) des heutigen Bad Schlema hatte eine Vision und verkündete 1990, dass der Ort wieder ein anerkannter Kurort werden würde.

Gestartet wurde ein umfangreiches Sanierungsprogramm, um die durch den Bergbau geschädigten Gebiete wiederherzustellen. Eine Millardensumme investierte die Wismut AG nach 1990 in die Rekultivierung. Vorhandene Radonquellen wurden reaktiviert, und Schlema erhielt 1998 offiziell das Prädikat „Bad“. Die Stadt entwickelte sich nun wieder zu einem bedeutenden Kurort und integrierte moderne medizinische Anwendungen mit den traditionellen Radon-Heilbädern. Siegfried Baumanns Vision ging in Erfüllung und der heute 81-Jährige kann auf sein Bad Schlema besonders stolz sein.

Häuser wurden neu errichtet, Kuranlagen modernisiert, und Bad Schlema bietet heute ein breites Spektrum an Gesundheits- und Wellnessanwendungen. Das „Actinon“ Radonbad ist eines der zentralen Angebote und zieht viele Besucher an, die die heilende Wirkung des Radonwassers nutzen wollen.

Weitere Informationen zum Bad: https://www.richter.direct/gesundheitsbad-actinon-im-erzgebirgischen-bad-schlema-wurde-nach-umfangreichen-umbauarbeiten-wiedereroeffnet-und-noch-attraktiver/

Für Übernachtungsgäste empfiehlt sich besonders das Vier-Sterne „Hotel am Kurhaus“ mit einem exklusiven Ayurveda-Center an. Dieses Hotel liegt direkt am Kurpark und nur ca. 100 Meter vom Radonbad „Actinon“ entfernt.

Weitere Informationen zum Hotel: https://www.richter.direct/hotel-am-kurhaus-in-bad-schlema-ein-vier-sterne-haus-mit-ayurveda-center/

Unter dem Motto „Vom Wismutschacht zur Blütenpracht“ wird 2026 in Aue-Bad Schlema die 10. Sächsische Landesgartenschau stattfinden. Sie symbolisiert den Wandel der Region von seiner Bergbaugeschichte hin zu einer grünen, nachhaltigen Zukunft. Bedeutende Investitionen in die Infrastruktur wird die Gartenschau mit sich bringen, wie eine Erneuerung des Kurparks mit barrierefreien Wegen und die Gestaltung von gärtnerischen Flächen. Außerdem soll eine Radwegverbindung auf einer ehemaligen Bahntrasse geschaffen werden, die auch nach der Schau als Teil des internationalen Radroutensystems genutzt wird.

Neben der Kur spielt der Tourismus eine wichtige Rolle. Bad Schlema bietet einiges Besichtigungswertes, aber auch viele Wander- und Erholungsmöglichkeiten in der erzgebirgischen Umgebung:

Bergbautradition kann hautnah erlebt werden bei einer Einfahrt in das Besucherbergwerk „Markus-Semmler-Stolln“ Schacht, unweit vom Kurpark entfernt. In 50 Meter Tiefe bekommen die Besucher bei einer Führung und mit entsprechender Schutzkleidung ausgestattet eine Vorstellung von der schweren Arbeit der Bergleute.

Im Bad-Schlemaer Kulturhaus Aktivist befindet sich im 1. Stock eine Ausstellung. Dargestellt werden von den Anfangsjahren bis zum Abbauende die Arbeits- und Lebensweise der Wismutbergleute. Dokumentiert wird ebenfalls die Geschichte des Radiumbades Bad Schlema, der Sanierung der Haldenlandschaft bis hin zur Entwicklung des neuen Kurbades. Nach Besichtigung besteht im Untergeschoss die Möglichkeit zur Einkehr in die Traditionsgaststätte „Zum Füllort“.

Golfer finden auf dem in 400 Meter Höhe gelegenen 9-Loch-Golfplatz in Bad Schlema, bekannt als „Golfpark Westerzgebirge“, eine reizvolle Kombination aus Sport und Naturerlebnis. Besonders bemerkenswert sind die spektakulären Ausblicke auf die umliegenden Berge des Erzgebirges. Darunter der Auersberg (1.018 m) – einer der höchsten Gipfel im Erzgebirge und ein markanter Orientierungspunkt, der Fichtelberg (1.215 m) – der höchste Berg Sachsens und der Keilberg (Klínovec, 1.244 m) – der höchste Berg des Erzgebirges auf tschechischer Seite, oft in Verbindung mit dem Fichtelberg zu sehen.

In der Nähe des Golfplatzes befindet sich der Biedenkopfblick, ein Aussichtspunkt mit Gedenkstein und einer fantastischen Aussicht auf die Umgebung. Er befindet sich auf dem Plateau von sanierten Bergbau-Halden, so wie ebenfalls der nahe gelegene Golfplatz. Dieser Aussichtspunkt wurde nach dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Sachsen Kurt Biedenkopf (1990–2002) benannt. Er setzte sich stark für den wirtschaftlichen und strukturellen Wiederaufbau in Sachsen ein, insbesondere in Gebieten wie dem Erzgebirge, die durch den Niedergang der DDR-Wirtschaft stark betroffen waren.

Einige der Vielzahl an Wandermöglichkeiten in der Umgebung sind unter anderem die Bergbaulehrpfade, der Bodenlehrpfad, der Geschichtsweg, der Geschichtsweg, der Rundweg „W@nderbarer Silberberg“ und der besonders empfehlenswerte Weg entlang des künstlich angelegten Flößgrabens. Der Flößgraben wurde im 16. und 17. Jahrhundert angelegt. Er war Teil eines komplexen Systems, das Wasser aus der Zwickauer Mulde und umliegenden Bächen sammelte und zu den Bergbau- und Verarbeitungsbetrieben leitete. Teile des historischen Grabens sind heute als Wanderweg zugänglich. Dieser bietet eine schöne Möglichkeit, die Natur und die Geschichte von Bad Schlema zu entdecken.

Bad Schlema spiegelt sowohl die gesundheitliche Bedeutung der natürlichen Heilquellen als auch die Umwälzungen durch den Uranbergbau wider. Heute ist der Ort ein beliebtes Ziel für gesundheitsbewusste und Erholungssuchende aus Nah und Fern.

 Anreise:

Mit dem Auto

  • Autobahn: Bad Schlema ist gut an das Autobahnnetz angebunden. Über die Autobahn A72 (Abfahrt Hartenstein) ist das Hotel erreichbar. Danach führt die Bundesstraße B169 in Richtung Bad Schlema.
  • Parkmöglichkeiten: Das Hotel verfügt meist über hauseigene Parkplätze oder Parkmöglichkeiten in der Nähe. Am besten vor der Anreise im Hotel erfragen, ob eine Reservierung notwendig ist.

Mit dem Zug

  • Bahnhof Aue (Sachsen): Der nächste größere Bahnhof ist in Aue, etwa 5 km vom Hotel entfernt. Von dort aus kann man ein Taxi nehmen oder einen regionalen Bus in Richtung Bad Schlema.
  • Zugverbindungen: Es gibt Verbindungen aus verschiedenen Städten Sachsens wie Chemnitz und Zwickau, die regelmäßigen Anbindungen nach Aue bieten.

Mit dem Bus

  • Regionalbusse: Der Regionalverkehr Erzgebirge (RVE) bietet Buslinien, die nach Bad Schlema fahren. Eine direkte Anbindung gibt es in Aue, wo mehrere Linien das Kurgebiet anfahren.
  • Haltestellen: In der Nähe des Hotels gibt es Busstationen. Die Linien und Fahrzeiten können online beim RVE geprüft werden.

Mit dem Flugzeug

  • Flughafen Leipzig/Halle (LEJ): Der nächste internationale Flughafen ist Leipzig/Halle, etwa 120 km entfernt. Von dort aus gibt es die Möglichkeit, mit einem Mietwagen oder öffentlichen Verkehrsmitteln weiterzufahren.
  • Flughafen Dresden (DRS): Alternativ kann auch der Flughafen Dresden genutzt werden, der etwa 130 km entfernt ist. Auch hier sind Weiterreisen per Mietwagen oder Zug möglich.

Taxi oder Shuttle-Service

  • Taxi: Vom Bahnhof Aue oder von den umliegenden Städten gibt es Taxiservices, die Fahrten nach Bad Schlema anbieten.

Shuttle-Service: Einige Hotels in der Region bieten einen Shuttleservice an. Am besten direkt beim Hotel am Kurhaus anfragen, ob ein solcher Service ver

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Ortsplan Bad Schlema

Text: Klaus-Dieter Richter

3 markierte Bilder: Bildarchiv © Titzmann von Dr. Oliver Titzmann, Bad Schlema, Ortschronist

Weitere Bilder: Klaus-Dieter Richter

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