Potsdams holländische Viertel im Rausche des Tulpenfest 

Im Potsdamer Zentrum wurde von Samstag, dem 20. bis Sonntag, dem 21. April das 22. Tulpenfest begangen. Bei sechs Euro Eintritt pro Person und Kinder bis 14 Jahre „umsonst“, fanden rund 20.000 Besucher den Weg in das historische holländische Viertel. Es handelt sich um die größte holländische Wohnanlage außerhalb der Niederlande und nennt sich auch „Klein-Amsterdam“.

Dieses schon fast traditionell zu nennende Tulpenfest ist deutschlandweit einzigartig und begeistert die Besucher seit 1996 aus Nah und Fern!

In den engen Straßen des holländischen Viertels mit seinen typischen roten Backsteinhäusern wurde Vieles geboten. In typischen Trachten tummelten sich holländische Handwerker, Händler, Tänzer, Blumenmädchen und, wenn das nicht schon genug wäre, auch zusätzlich 170 Musiker.

Die Stadt Alkmaar war ebenfalls vertreten mit Käseträgern vom Käsemarkt aus der gleichnamigen Stadt. In Alkmaar existiert ein traditioneller Markt, auf dem Käse aus verschiedenen Regionen der Niederlande gehandelt wird. Der Käse, welchen man dort kaufen kann, stammt aus verschiedenen Teilen der Niederlande, insbesondere aus der Provinz Nordholland.

Nicht nur an mehr als 130 Ständen der niederländischen und deutschen Handwerker konnten sich die Besucher erfreuen, sondern auch an typisch holländischen Spezialitäten. Angeboten wurden Pommes Frites (in Holland werden sie unter anderem „Patat“ oder „Friet“ genannt), Pannekoeken, Poffertjes, Matjes, Bauernkäse, Knieperties (Waffeln), um einiges zu nennen, und fanden genüsslichen Anklang. Die Warteschlangen vor den Ständen waren dementsprechend lang. Nicht nur Spezialitäten aus Holland wurden angeboten, sondern auch diverses andere, um den Besuchern eine Vielzahl an Auswahl zu bieten und sie auch satt zu bekommen.

Natürlich dürfen auf einem Tulpenfest nicht die Namensgeber, die Tulpen, fehlen! 15.000 Tulpen verwandelten das Viertel in ein wahres „Klein Amsterdam“. In verschiedensten Farben und Formen konnten sie nicht nur bewundert, sondern auch gekauft werden. Stände mit Tulpensträußen und Tulpenzwiebeln fand man genauso wie eine aus 3000 Tulpen gestaltete Fotowand. Diese war ein Treffpunkt der besonderen Art, mitten im holländischen Viertel. Sie stand jedem Besucher für Selfies zur Verfügung und davon wurde stark Gebrauch gemacht.

Holland- oder Blumenbezug wurden ebenfalls präsentiert von Oranienburg, dem UNESCO-Welterbe Wörlitzer Gartenreich bei Oranienbaum, den Berliner Gärten der Welt und der Landesgartenschau Bad Dürrenberg.

Der Pressesprecher Hans Peter Gaul und die Kultfigur Jacoba van Beieren standen für Fragen und Auskünfte bereit. Gräfin Jacoba van Beieren wurde einst im 15. Jahrhundert bekannt dafür, dass sie in ihrem niederländischen Schloss Küchenkräuter für die Hofküche gezogen hatte. Sie wandelte durch die Gassen des holländischen Viertels und ließ sich im Strom der Besucher mittreiben. Seit 1996 ist der holländische Blumenpark Keukenhof (zu Deutsch: Küchenhof), der in diesem Jahr sein 75jähriges Jubiläum feiert, mit dem Potsdamer Tulpenfest verbunden. Auf dem Keukenhof befindet sich eine sehr große Frühjahrsblumenausstellung und diese ist unbedingt einen Besuch wert!

Besucher des 22. Tulpenfests, welche des Laufens müde waren, konnten sich in einem der Cafés oder Restaurants erholen. Diese sind natürlich auch außerhalb dieses grandiosen Festes immer einen Besuch wert. Die Stadt Potsdam ist UNESCO-Welterbe-Stadt mit vielseitiger Kultur, Schlössern und Gärten. Sie ist ebenfalls eine UNESCO-Kreativstadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten und liegt an der Havel.

Diesen Termin sollte man sich in den Kalender schreiben:

Das 23. Tulpenfest im holländischen Viertel, dem „Klein Amsterdam“, wird vom 12. bis 13. April 2025 stattfinden.

Bilder und Text: Gabriele und Klaus-Dieter Richter

Beitragsbild und 3 untere Bilder: Keukenhof

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