Seit über 50 Jahren gehört sie zum Stadtbild wie der Nottekanal selbst, die Kanalwurst ist weit mehr als nur ein Imbiss. 1973 ursprünglich als Provisorium gedacht, sollte es nur eine kurzfristige Lösung sein. Doch der Geschmack sprach sich schnell herum, und was zunächst nur für einen Tag geplant war, wurde zur festen Einrichtung. Der Name „Kanalwurst“ entstand schnell unter den Gästen. Passend zur idyllischen Lage direkt am Wasser machte das kleine Imbisshaus zu einer echten Institution in Königs Wusterhausen.

Heute ist die Kanalwurst ein beliebter Treffpunkt für alle, die gutes, ehrliches Imbiss-Essen wollen, ob Einheimische, Pendler oder Ausflügler. Das feste Imbisshaus am Ufer des Nottekanals ist längst Kult und aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Wer hier einkehrt, bekommt mehr als nur eine Mahlzeit, man erlebt ein Stück gelebte Stadtgeschichte und genießt die typische DDR-Currywurst.

Ein Besuch in Königs Wusterhausen, auch nur KW genannt, ohne einen Stopp bei der Kanalwurst? Kaum vorstellbar! Serviert wird, was schmeckt: knackige Bratwürste, die legendäre Currywurst mit hausgemachter Soße, Bockwurst, Bulette, Kartoffelsalat, Soljanka und dazu ein kühles Getränk. Ganz ohne Schnickschnack, aber mit viel Geschmack.
Besonders an warmen Tagen ist die Kanalwurst ein echtes Highlight – doch aufgepasst: Wer zu spät kommt, muss sich unter Umständen (wie damals) ganz hinten in der Schlange anstellen.


Warum die Currywurst ohne Darm in der DDR und im Westen mit?
In der DDR waren Naturdärme knapp, weil die Versorgung mit Rohstoffen und Importen stark eingeschränkt war. Die Fleisch- und Wurstproduktion war zentral geplant, und hochwertige Zutaten wie Naturdärme wurden rationiert und waren für den Export bestimmt. Deshalb wurde die Currywurst oft als Brühwurst ohne Darm, also als sogenannte „Schlauchwurst“ oder „Wurst im Kunstdarm“, verkauft, um Ressourcen zu sparen und die Produktion zu vereinfachen bzw. überhaupt um Wurst zu produzieren.

Im Westen hingegen war die Versorgung mit Naturdärmen besser, und die Currywurst wurde meist traditionell mit Darm angeboten, was ihr eine festere Hülle und eine andere Textur gab. Der Darm schützt die Wurst beim Braten und sorgt für ein typisches Bissgefühl, das bei der DDR-Currywurst meist fehlte. Dadurch unterscheidet sich die DDR-Wurst geschmacklich und in der Konsistenz von der westdeutschen Variante.
Erleben Sie Königs Wusterhausen – rund um die Kanalwurst
Die Kanalwurst ist weit mehr als nur ein kulinarischer Geheimtipp, sie ist der perfekte Ausgangspunkt für eine kleine Reise durch die Vielfalt Königs Wusterhausens. Ob als Ziel für einen Tagesausflug oder als entspannter Wochenendstopp: Hier treffen Genuss, Geschichte und Natur aufeinander.



Nur wenige Gehminuten entfernt liegt das prachtvolle Schloss Königs Wusterhausen, einst Jagdresidenz von Friedrich Wilhelm I. Der liebevoll gepflegte Schlosspark und die original eingerichteten Räume geben einen authentischen Einblick in die preußische Geschichte. Hoch über den Dächern der Stadt erhebt sich der Funkerberg, die Wiege des deutschen Rundfunks. Im Sender- und Funktechnikmuseum erleben Besucher spannende Einblicke in die Radiogeschichte seit 1920.


Schleuse Neue Mühle
Direkt am Imbiss „Kanalwurst“ beginnt das grüne Abenteuer: Der Nottekanal und die Dahme laden zu entspannten Spaziergängen, ausgedehnten Radtouren oder kleinen Paddelausflügen ein. Ein Bootsverleih ist ganz in der Nähe, und die malerischen Wasserwege sorgen für echte Entschleunigung. Wer noch tiefer in die Natur eintauchen möchte, erreicht in kurzer Zeit den Naturpark Dahme- Heideseen, ein Paradies für Wanderer, Ruhesuchende und Naturfreunde. Glasklare Seen, schattige Wälder und mit etwas Glück sogar seltene Tierarten warten dort auf ihre Entdeckung.






Impressionen in unmittelbarer Nähe
Zurück in der Stadt lohnt sich ein Besuch im Stadtmuseum, das anschaulich die Entwicklung vom märkischen Dorf zur Funkstadt erzählt. Ein Stadtbummel lässt sich wunderbar damit verbinden, besonders, wenn unterwegs kleine Cafés oder urige Restaurants zur Einkehr einladen. Die märkische Küche, ob mit Wild oder frischem Fisch aus der Dahme, begeistert ebenso wie die süßen Verführungen in den Eisdielen und natürlich die „Kanalwurst“!

von Königs Wusterhausen

Die Kanalwurst
Am Aalfang 2, 15711 Königs Wusterhausen, Germany
Anreise nach Königs Wusterhausen aus der Berliner Innenstadt
- Mit der S-Bahn-Linie S46 oder S8 direkt von der Berliner Innenstadt (z. B. Alexanderplatz, Ostbahnhof) nach Königs Wusterhausen. Die Fahrt dauert ca. 40–50 Minuten.
- Mit dem Regionalzug (RB/RE) vom Berliner Hauptbahnhof oder Ostbahnhof fahren Regionalzüge (z. B. RB24) direkt nach Königs Wusterhausen. Die Fahrtzeit beträgt etwa 30–40 Minuten.
- Mit dem Auto über die Autobahn A10 (Berliner Ring) und dann die B179 oder B96a gelangt man in ca. 30–40 Minuten nach Königs Wusterhausen, je nach Verkehrslage.
- Mit dem Fahrrad: Die etwa 35 km lange Strecke führt entlang des Dahme-Radwegs und startet in Berlin-Köpenick. Der Weg verläuft größtenteils auf asphaltierten oder befestigten Wegen und ist gut ausgeschildert. Unterwegs gibt es Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Köpenick und die Dammbrücke. Die Route führt durch den Ortsteil Schmöckwitz und endet in Königs Wusterhausen. Für eine zusätzliche Strecke von ca. 8 km kann ein Abstecher in die Rundfunkstadt Niederlehme unternommen werden.

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Text und Bilder: Klaus-Dieter Richter