Hansestadt Stralsund

Eine Stralsunder Spezialität ist der Bismarckhering frei nach Reichskanzler Otto von Bismarck

Im Jahr 1234 wurde, dem heutigem Stralsund das Stadtrecht verliehen. Vom 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte die Stadt zum Besitz des Königs von Schweden. Am Anfang der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden bedeutende Bauwerke in Stralsund, von denen heute noch viele nach aufwendiger Restaurierung zu bewundern sind. Im 15. Jahrhundert lebten über 14.000 Menschen hinter den Mauern der Altstadt. Zur Zeit leben fast 3 mal so viele Menschen vor und hinter der Stralsunder Stadtmauer.

Heute ist die Hansestadt Stralsund UNESCO-Weltkulturerbe mit dem Titel „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. An der Stadt muss man vorbei, wenn man auf die Inseln Rügen oder Hiddensee gelangen will. Warum aber nur vorbei fahren, wenn man auch im Winter viel Kultur und Geschichte entdecken kann? Der Besucher findet viele historische Gebäude, Kirchen, Klöster, Museen, Stadttore und die gut erhaltene Stadtmauer vor aber auch wärmende winterliche Getränke.

Gerwin von Semlow Gerwin von Semlow. Wer die Stadt mit einem Stadtführer erkunden möchte, dem empfangen Persönlichkeiten in historischen Gewändern. Der mittelalterliche Ratsherr aus dem 13. Jahrhundert, Gerwin von Semlow, redete mit ReiseTravel begeisternd über sein Stralsund. Nicht nur er gehe auf Zeitreise mit Besuchern, sondern unter anderem auch Ferdinand von Schill, Ringelnatz oder Kuddel Daddel Du. Sie gehen alle auf eine Reise ins Herz der Hansestadt. Führungen, auch im Winter, dauern zwischen 1- 2 Stunden, je nach Thematik und Wunsch der Gäste.

Wem das winterliche Wetter an der Küste nicht stört, sondern wer der Meinung ist, dass es kein schlechtes Wetter gibt, sondern es nur schlechte Kleidung gäbe, für den gibt es auch zu dieser Jahreszeit einiges zu entdecken. Nicht nur die frische Luft beim Spaziergang am Wasser laden im Winter ein, um Stralsund zu erleben und zu genießen. Der idyllische Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz ist nicht nur zum Glühwein in idyllischer Atmosphäre attraktiv, sondern auch der wunderschöne Keller im Rathaus bietet im trockenen, winterliche Einkaufsidylle.

Sehenswert ist unter anderem die älteste Backsteinkirche Deutschlands St. Marien, die gut ausgestattete St. Nicolai Kirche, das Rathaus und neben dem Meeresmuseum auch das Ozeaneum, welches ein Naturkundemuseum mit dem Schwerpunkt Meer darstellt. Die „Gorch Fock“ ist eines der bekanntesten Segelschiffe und ist ein eindrucksvoller Anblick an der Fährbrücke. Ein Besuch an Deck des Windjammers ist auch im Winter möglich.

Besonders hervor zu heben ist, dass die Stadt sich mit seinem Seniorenrat bemüht, Menschen mit verschiedenen Einschränkungen zu unterstützen. Nicht nur das es eine größere Anzahl von attraktiven Seniorenresidenzen gibt, sondern man bemüht sich auch, die Stadt für Menschen mit Behinderungen attraktiv zu gestalten. Rollstuhlfahrer, welche zum Beispiel mit den Neu gestalteten, behindertengerechten Zügen der Linien RE 3 oder RE 5 ankommen haben die Möglichkeit Wege und Führungen zu nutzen, welche für sie geeignet sind. Auch die Gastronomie und Hotellerie stellt sich erfreulicherweise auf diese Kundschaft ein!

Wer nicht nur einen Tagestrip nach Stralsund machen möchte, findet in der Altstadt eine Menge von netten Pensionen und im weiterem Umfeld Hotels in den unterschiedlichsten Preisklassen! Am Hafen gibt es eine Vielzahl von Restaurants mit typischer regionaler Küche!

Die bekannteste Stralsunder Spezialität ist der Bismarckhering. Erstmals gab es den Hering und die Namensnennung im Jahre 1871, als Reichskanzler Otto von Bismarck, die Kostbarkeit aus Stralsund probierte. Der Kaufmann Wiechmann gründete die Fischkonservenfabrik Johann Wiechmann. Da Wiechmann ein großer Verehrer Otto von Bismarcks war, sendete er ihm ein Holzfässchen mit fangfrischem und nach eigener Rezeptur mild sauer eingelegten Heringen. Nach der Reichsgründung 1871 bat er den Reichskanzler „untertänigst“, den zubereiteten Ostseehering künftig als Bismarckhering zu bezeichnen. Otto von Bismarck willigte ein und nun wurde in der Hansestadt der originale Bismarckhering produziert und weltweit bekannt. Bis zum Häuserbrand im Oktober des Jahres 1944 hing das bismarksche Dokument noch über dem Schreibtisch des Enkels Hans Wiechmann. Henry Rasmus setzt seit 2001 die Tradition fort und hat schon unter anderem den ehemaligen Bundeskanzler Schröder, dem ehemaligen Präsidenten der USA George W. Bush und die Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Bismarckhering Vorort begeistert! Es lohnt sich, auch wenn man nicht so prominent ist, sich die Ehre zu geben, dem Henry Rasmus Fischgeschäft einen Besuch abzustatten.

ReiseTravel Fazit: Stralsund ist auch im Winter eine Reise wert! Nicht nur wegen dem originalen Bismarckhering, sondern auch wegen der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, welche auch im inneren zu besichtigen sind!

Anreise: Der Weg nach Stralsund mit dem PKW führt über die Bundesautobahn A 20 oder der Bundesstraße 96. Erholsam und stressfrei ist es aber auch aus Berlin oder dem Umland kommend mit den Regionalbahnen RE 3 oder RE 5 anzureisen.

Ein Beitrag für ReiseTravel von Klaus-Dieter Richter

Klaus-Dieter Richter ReiseTravel.euUnser Autor lebt und arbeitet in Berlin.

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